Zu einem Außentermin hatte Bürgermeister Matthias Liebst
die Oberstreuer Gemeinderäte bei der Sitzung am
vergangenen Montag eingeladen. Zunächst wurden die
gemeindlichen Bauhoförtlichkeiten in Mittel- und
Oberstreu besichtigt. Da im Zuge der Dorferneuerung in
Oberstreu der Sozialraum wegfallen könnte, wollte man
sich bei Zeiten ein Bild von den vorhandenen
Möglichkeiten machen.
Erste Station war die ehemalige Bullenscheune am
Friedhof in Mittelstreu. Erbaut wurde sie nach dem
Zweiten Weltkrieg und war Stall für die dörfliche
Vatertierhaltung (Bulle, Eber und Ziegenbock). Heute
dient sie den Gemeindearbeitern hauptsächlich als
Lagerhalle. Hier werden im Winter die Bänke und im
Sommer die Streugutkästen eingelagert.
Sozialräume in der Dreschhalle?
Weiter ging es zur ehemaligen Dreschhalle an der Ecke
Bahrastraße/Loheweg, die ebenfalls nach dem Zweiten
Weltkrieg erbaut wurde. Dort stehen die
Gemeindefahrzeuge unter, außerdem dient sie als
Streusalzlager. Mit einigen baulichen Maßnahmen könnten
hier gegebenenfalls entsprechende Sozialräume für die
Gemeindearbeiter geschaffen werden. Um das Gebäude auf
Vordermann zu bringen, wäre die Zuleitung von Wasser-
und Kanalanschluss, die Anbringung von Rolltoren sowie
die Befestigung des Platzes rund um die Halle zu planen.
Zum Schluss wurde das ehemalige Feuerwehrgerätehaus im
Oberstreuer Rathaus besichtigt. Dieser Raum ist
notdürftig beheizbar und dient ebenfalls als Lagerraum
und Werkstatt. Beschlüsse für eventuelle Baumaßnahmen
wurden bei der Sitzung nicht gefasst. Mit der
Besichtigung sollten sich die Gemeindevertreter
lediglich ein Bild von der jetzigen Bauhofsituation in
der Gemeinde machen.
Im Sitzungssaal angekommen, wurden die weiteren Punkte
der Tagesordnung abgearbeitet. Formell bestätigt wurde
ein Grundstücksgeschäft der Gemeinde mit der
Katholischen Kirchenstiftung Oberstreu. Der Gemeinde
wurde ein Grundstück im Bereich des Kirchplatzes
überschrieben, damit die Grundstücksfragen bei der
Umgestaltung im Zuge der Dorferneuerung geklärt sind.
Das Gremium gab grünes Licht für die erforderliche
Anschaffung von Digitalfunkgeräten für die Feuerwehren
Oberstreu und Mittelstreu. Kostenpunkt: rund 8500 Euro.
Hier wurde bereits ein Rahmenvertrag vom
Bezirksfeuerwehrverband ausgehandelt. Der von der
Regierung in Aussicht gestellte Zuschuss beträgt maximal
85 Prozent. Des Weiteren kostet der Einbau der Geräte
knapp 3500 Euro, hierfür gibt es keinen Zuschuss.
Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 25. Januar wurde
ein Beschluss bekannt gegeben. Die Gemeinde Oberstreu
beteiligt sich an den Kosten für den Austausch der
Kühlanlage in der Mehrzweckhalle Oberstreu.
Bezüglich der LED-Umstellung in beiden Ortschaften
teilte das Gemeindeoberhaupt mit, dass der Förderantrag
für Mittelstreu vergangene Woche gestellt worden sei. Da
in Oberstreu noch einige Punkte geklärt werden müssen,
sei hier die Antragsstellung für Herbst vorgesehen.
In der Sitzung vom Januar wurde auch angeregt, die
bestehende Straßenausbausatzung der Gemeinde Oberstreu
zu erläutern. Über das sehr komplexe Thema referierte
Christian Roßhirt, Leiter des Bauamts der VG
Mellrichstadt. Neben den allgemeinen Regelungen sprach
er auch die Regelung zur prozentualen Verteilung für die
jeweiligen Grundstückseigentümer an.
Aufgearbeitet wurden auch die Anträge aus der
Bürgerversammlung vom 16. März in Mittelstreu.
Angegangen werden in nächster Zeit etwa die
angesprochenen Schäden an der Hochwassermauer in
Oberstreu.
Dem Gremium lag ein Antrag von Sebastian Schirber aus
Oberstreu vor, der die geplante Kennzeichnung von
Parkflächen sowie Halteverbotszonen in der
Mellrichstädter Straße in Oberstreu betrifft. Er bat um
die Zuweisung von zwei Parkplätzen vor seinem Anwesen.
Die Mitglieder des Gemeinderates lehnten den Antrag ab.
Die Parkflächen werden nicht zeitlich befristet sein und
können von jedermann genutzt werden. Die Gemeinde hält
weiterhin an der vorgesehenen Verkehrsregelung fest.
Fass ohne Boden
Bernd Beck sprach das alte Thema „Ziegelhütte“ in
Oberstreu an. Im Zuge der Einrichtung der „Unechten
Einbahnstraße“ werde nun die Kreuzstraße höher
frequentiert. Allerdings sei die Parksituation hier
teilweise katastrophal und es sei schon mehrfach zu
Beschwerden gekommen. „Die Ziegelhütte entwickelt sich
zu einem Fass ohne Boden“, so der Kommentar eines
Gemeinderatsmitglieds. Bürgermeister Liebst informiert
darüber, dass er bereits mit den Anliegern bezüglich der
Parkproblematik gesprochen habe, um die Situation zu
verbessern. Leider habe man hier keine Möglichkeit, dies
zu reglementieren.
Uto Ziegler wies auf den teils morschen Holzbelag auf
der Brücke zum alten Wasserwerk in Mittelstreu hin.
Bürgermeister Liebst versprach, ein entsprechendes
Angebot für die Erneuerung der Bretter für die Brücke
zum Wasserwerk sowie der Mühlgrabenbrücke einzuholen. |