Gemeinderatsitzungen aktuell
ERGEBNISSE


Datum: 04.03.2020

 Status: Einladung
Sitzungsort: Rathaus Oberstreu
Gremium: Gemeinderat Oberstreu
Körperschaft: 03 - Oberstreu

Öffentliche Sitzung, 20:00 Uhr

ERGEBNISSE
Neben dem Forstbetriebsjahr 2019 und Forstbetriebsplan 2020 (wir berichteten) standen noch weitere Punkte auf der Tagesordnung des Gemeinderates Oberstreu. Ein Ehepaar aus Mittelstreu möchte ein Nebengebäude (eine bestehende Scheune) zu Wohnzwecken umnutzen. Seitens der Gemeinde bestanden dagegen keine Einwendungen." Eine Immobilien-GmbH aus Oberstreu hat eine überarbeitete Planung zum Neubau einer Lagerhalle für Maschinen und Material vorgelegt, nachdem der erste Antrag nicht genehmigt worden war. Nunmehr hatten die Gemeindevertreter keine Einwendungen gegen das geplante Vorhaben. Und so stellt es sich heute dar. Der Gemeinderat Oberstreu würdigte ausdrücklich die Sanierung und beschloss einen Zuschuss für die Fachwerkfreilegung und für die denkmalpflegerischen Arbeiten. Bebauungsplan „Solarpark Mittelstreu-Süd“ Im Zuge des Verfahrens zur 7. Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Solarpark Mittelstreu-Süd“ wurden die Beteiligungen nach dem BauGB durchgeführt, insgesamt wurden 32 Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt. Zu Stellungnahmen von Behörden hat das Ingenieurbüro IVS jeweils Abwägungsvorschläge gemacht. Das Gremium beschloss, dass an der Planung wie vorgetragen festgehalten wird und stellte, nachdem das Bauleitverfahren abgeschlossen ist, die 7. Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Solarpark Mittelstreu-Süd“ in der vorliegenden Form fest. Auch dem vorhabenbezogene Bebauungsplan mit Grünordnungsplan zum “Solarpark Mittelstreu-Süd“, der die gleichen Stellungnahmen und Abwägungsvorschläge wie der Flächennutzungs- und Landschaftsplan enthielt, wurde zugestimmt. Neu hinzugekommen war dabei die Stellungnahme des Kreisbandrates, die zur Kenntnis genommen wurde. Für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Solarpark Mittelstreu-Süd“ ist der Abschluss eines Durchführungsvertrages mit dem Vorhabenträger erforderlich. Der Gemeinderat genehmigte den im Entwurf vorliegenden Durchführungsvertrag und stimmte dem Vertragsschluss mit dem Vorhabenträger zu. Viele Arbeiten in Eigenleistung Ein Ehepaar hat am Anwesen Pfarrgasse 10 in Mittelstreu einen Zuschussantrag zur Fassadensanierung des denkmalgeschützten Fachwerkhauses gestellt. Der Kostenvoranschlag eines Putz- und Malerbetriebes beläuft sich auf 22 270 Euro brutto. Da die Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt wurden, belaufen sich die Gesamtkosten jedoch nur auf 6570 Euro. Mit Beschluss vom April 2019 wurde festgehalten, dass Eigenleistungen in Bezug auf denkmalpflegerische Mehraufwendungen berücksichtigt werden. Der Gemeinderat würdigte ausdrücklich die Sanierungsmaßnahme und einigte sich einstimmig darauf, einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro für die Fachwerkfreilegung und 2500 Euro für den denkmalpflegerischen Aufwand zu gewähren. Die Bausubstanzuntersuchung der Alten Schule in Oberstreu wurde an das Büro pgu-Ingenieurgesellschaft mbh in Ritschenhausenzum Angebotspreis von 4955 Euro brutto vergeben. Die Fa. Jacob-Baumpflege erhält den Auftrag für Ersterfassung der Bäume für das Baumkataster zum Angebotspreis von 5312 Euro brutto und den Auftrag für die Baumpflege- und Baumfällarbeiten am Gänsrasen in Mittelstreu zum Angebotspreis von 2927 Euro. Kosten für den Stromverbrauch Bürgermeister Liebst hatte noch einige Mitteilungen. Bei der Bewerbung für das Energiecoaching sind sieben Gemeinden in Unterfranken berücksichtigt worden, Mellrichstadt und Oberstreu gehören dazu. Energieverbrauch und Energiemanagement werden untersucht, das neue Gremium solle sich damit beschäftigen. Die Kämmerei wurde beauftragt, den Stromverbrauch zusammenzustellen. Die Ersparnis durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED in Mittelstreu und Oberstreu sei schwierig zu ermitteln, weil die Beleuchtung unterjährig umgestellt wurde. Aber eine Tendenz sei erkennbar. Rund 5500 Euro seien in Oberstreu eingespart worden, Mittelstreu zeige ein ähnliches Ergebnis. Die Heizungen wurden umgerüstet. 2018 hatte die Schule Mittelstreu 8800 Euro Stromkosten, 2019 waren es 9259 (inklusive Feuerwehrhaus Oberstreu mit dem Wasserschaden). Die Abrechnung 2019 ergab eine Zurückzahlung von 5624 Euro, weil mit Gas geheizt wird. Knapp 1500 Euro fielen 2019 für Gas an. Im Februar 2020 waren es noch mal knapp 1500 Euro für Gas, dafür wurden 5600 Euro Stromkosten eingespart. Gemeindewald: Ein Pflege- und kein Erntebetrieb Man müsse sich längerfristig beim Gemeindewald von der reinen Holznutzung lösen, hieß es in der Sitzung des Gemeinderates. Der Wald (Symbolbild) erhalte als Ökosystem, als Naherholungsgebiet, als Lebensraum oder für den Wasser- und Bodenschutz einen anderen Stellenwert. Zur jüngsten Gemeinderatssitzung konnte Bürgermeister Matthias Liebst den Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön (FBG), Andree Link, den Betriebsleiter Otfried Pankratius und den Revierleiter Michael Merkel begrüßen. Sie seien hier, um im ersten Jahr, nachdem sie den Gemeindewald Oberstreu als Dienstleister übernommen haben, den Rückblick auf 2019, aber auch die Vorschau auf die Holzvermarktung und den Forstbetriebsplan 2020 vorzustellen, führte Andree Link in das Thema ein. Michael Merkel begann mit dem Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2019. In der Altdurchforstung wurden 491 Festmeter (Soll 43 fm) eingeschlagen, die Pflegefläche betrug 4 Hektar (Soll 8,9 ha). Bei der Jungdurchforstung lag der Einschlag bei 60 fm (Soll 140), Pflegefläche (Soll 4,5 ha) fiel keine an. In der Endnutzung betrug der Einschlag 792 Festmeter (Soll 600), im Gemeindewald wurden 1343 Festmeter (1200) und 2019 gesamt 1774 Festmeter (geplant 2.460) eingeschlagen. Neukulturen wurden 2019 wegen Trockenheit und fehlender Unternehmerkapazitäten keine gegründet. Massiv gespart worden Bei Einnahmen von 107 708 Euro und Ausgaben von 114 700 Euro kam die Gemeinde mit einem Minus von 6992 Euro noch glimpflich davon. Das war guten Altverträgen und einer Vielzahl geplanter, aber nicht realisierter Maßnahmen geschuldet. Das Ergebnis konnte nur realisiert werden, weil massiv gespart wurde, meine Otfried Pankratius dazu, der mit dem Ergebnis Hiebsatz und Einschlag im Gemeindewald fortfuhr. Mengen seien in der Endnutzung und Altdurchforstung gekommen, in der Jungdurchforstung fast nichts. Die Endnutzung stammte im Wesentlichen aus Holz aus Kalamitäten. Insgesamt sehe es sehr gut aus. In der Jungbestandspflege sei das Soll zu 100 Prozent erfüllt worden, in der Jungdurchforstung sei in den letzen zwei bis drei Jahren nichts mehr gelaufen. In der Altdurchforstung sehe es gut aus. Vermarktung des Gemeindewaldes Die Vermarktung des Gemeindewaldes Oberstreu brachte bei einem Volumen von 2100 einen Gesamtpreis von 103 179 Euro und einen durchschnittlichen Erlös pro fm von 49,14 Euro. An unverkauftem Holz (der Zahlungsfluss ist noch nicht gelaufen) liegen noch 386 fm. Auch 2020 treibt die Förster die Frage um „Was macht der Käfer und wie schlimm wird es?“ Das gleiche dem Blick in die Glaskugel. Nach einer amtlichen Anordnung muss alle vier Wochen durch die Bestände gelaufen und jeder Baum kontrolliert werden. Man müsse sich längerfristig in allen Betrieben (auch im Gemeindewald) von der reinen Holznutzung, die auch als Teil des Ökosystems Wald eingezeichnet ist, lösen. Der Wald als Ökosystem, als Naherholungsgebiet, als Lebensraum, Freizeiterholung, Wasser- und Bodenschutz bekomme gesellschaftspolitisch einen anderen Stellenwert. Es werde nicht der Gradmesser sein, wie viel Ertrag und Gewinn rauszuholen ist. Aufgabe sei es, gut darauf aufzupassen und es zu verwalten. Für die Zukunft werde das etwas wert sein müssen. Bürgermeister Liebst wusste dazu, dass in früheren Zeiten mit 500 ha Gemeindewald der Gemeindehaushalt finanziert wurde, das sei in den letzten Jahrzehnten immer schlechter geworden. Der Wald hätte das Potential, auch wieder gute Zahlen zu schreiben, nur sehe es momentan nicht so aus, bestätigte Andree Link. „Der Gemeindewald ist ein Pflege- und Aufbaubetrieb, kein Erntebetrieb“, beendete Andree Link seine Ausführungen. Die Planung für dieses Jahr Michael Merkel stellte dann die Jahresbetriebsplanung 2020 vor, die einen geplanten Einschlag von 1670 Festmetern vorsieht bei einem durchschnittlichen Erlös von 46 Euro pro Festmeter und Holzeinnahmen von 76 946 Euro. Die Ausgaben für die Holzernte werden mit 40 088 Euro bzw. 24 Euro pro Festmeter angesetzt. Geplant sind 1300 neue Pflanzen mit Schwerpunkt Rotenberg (1500 Euro), Wegeunterhaltung 2500 Euro, Forstschutz 6150 Euro. Als realistisches Ergebnis bei Einnahmen von 86 044 Euro und Ausgaben von 95 238 Euro sieht Michael Merkel ein Minus von 9194 Euro. Otmar Pankratius schlug vor, ein Benchmark durchzuführen und damit einen Vergleich mit anderen Betrieben zu bekommen. Damit werde der Gemeinde ein Werkzeug an die Hand gegeben, um die Arbeit der Forstleute beurteilen zu können, es schaffe Transparenz. Der Gemeinderat nahm einstimmig das Forstergebnis 2019 zur Kenntnis und genehmigte den Forstbetriebsplan für das laufende Jahr 2020. Andree Link bedankte sich im Namen der FBG für das aktive Mitwirken von Bürgermeister Liebst, der auch ihn und seine Kollegen geprägt habe. Er habe auch die Entwicklung der FBG vorangetrieben, Mellrichstadt und Oberstreu hätten sich dem Konzept angeschlossen. Matthias Liebst bedankte sich seinerseits bei den Forstleuten.    
Massernerkrankung von Waldbeständen    
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