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Zum letzten Mal wurde bei
der Gemeinderatssitzung in Oberstreu der
Forstbetriebsplan für den Gemeindewald von
Revierförster Julian Grundhuber vorgetragen. Ab 2019
wird dann die Beförsterung des Oberstreuer Waldes von
der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön (FBG)
übernommen.
Mit einem Plus von rund 13 000 Euro schloss das
Betriebsergebnis des Gemeindewalds sowie dem
Bischofswald in Thüringen im Jahr 2017 ab, berichtete
der Revierförster. Das vergangene Jahr war ein
reguläres Jahr ohne größere Katastrophen wie Sturm
oder Borkenkäferschäden. Eine Punktladung legte man
beim Holzeinschlag hin. Hier wurde insgesamt 2300
Festmeter bei 2200 geplanten Festmetern eingeschlagen.
Diese wurde jedoch alle im bayerischen Teil des
Gemeindewaldes geschlagen. Hier hatte man einige
pflegedringliche Bestände im Bereich der Hornburg und
Scheibe durchforstet. Insgesamt wurden über 22 Hektar
gepflegt.
Bestände müssen gepflegt werden
Aufgrund der ungünstigen Witterung war eine Holzernte
in Thüringen im vergangenen Jahr nicht möglich. Dies
soll im Spätsommer nachgeholt werden. Auch hier sind
einige Bestände intensiv zu pflegen, macht Grundhuber
deutlich.
An Kulturen wurden im Frühjahr rund 8000 Setzlinge
gepflanzt, im Herbst und Winter erfolgten Ergänzungspflanzungen
von 5000 Stück in vier bestehenden Kulturen. In der
Jugendpflege wurden 6,7 Hektar durchforstet. Dies ist
besonders wichtig, da sie als Investitionssicherung
gilt. Man habe die Rückstände aus den vergangenen
Jahren einigermaßen aufgeholt. Insgesamt sind hier
sehr gute Mischbestände vorhanden.
Übergabe an die FBG
Für die Jahresplanung 2018 arbeite man auf die
Übergabe an die FBG hin. Geplant sind an
Altdurchforstung im Distrikt Scheibe etwa drei Hektar
sehr pflegedringliche Bestände. Hier wird mit einem
Einschlag von 230 Festmetern gerechnet. In der
Jungdurchforstung sind rund 60 Festmeter Einschlag
geplant, vor allem als Auslesedurchforstung. Acht
Hektar sollen in der Jugendpflege durchforstet werden.
Man wolle hauptsächlich Buche und Eiche fördern,
Fichten und Kiefern eher zurücknehmen. Im Bischofswald
sollen in der Alt- sowie Jungdurchforstung in drei
pflegedringlichen Beständen voraussichtlich 1400
Festmeter eingeschlagen werden. An Neukulturen sollen
20 000 Eichen-, Buchen- und Hainbuchenpflanzen gesetzt
werden.
Waldwege haben gelitten
Ein wichtiger Punkt ist die Pflege und Instandsetzung
der Waldwege. Besonders der Rundweg im Distrikt
Hornburg hat beim Holzeinschlag im Dezember sehr
gelitten. Dies hatte Bernd Beck in der Sitzung im
Januar moniert, nachdem er von einigen Bürgern
angesprochen wurde. Daraufhin gab es allerlei
Gesprächsbedarf bei den Bürgern aus Oberstreu und der
Umgebung sowie bei den verschiedenen im Wald tätigen
Berufsgruppen, erklärte Beck. Grundhuber machte
deutlich, dass der Weg vorher schon Schlaglöcher und
Schäden hatte. Er gab zu, dass nach den Erntearbeiten
der Weg ziemlich gelitten habe und recht matschig war.
Nach dem Einschlag kam es jedoch zu keinen
nennenswerten Brüchen oder Vertiefungen in den Wegen,
dies habe er immer im Blick gehabt. Für 2018 ist die
Instandsetzung des Ringweges in der Hornburg
vorgesehen. Insgesamt wurden für Wegeinstandsetzungen
im Haushalt 25 000 Euro veranschlagt.
Michael Türk monierte, dass während der
Harvesterarbeiten im Wald ziemlich „gehaust“ wurde.
Man habe auf die Jungbestände keine Rücksicht
genommen. Die Rückegassen verliefen kreuz und quer, so
Türk. Grundhuber rechtfertigte, dass die dies alles in
Rücksprache mit ihm gelaufen sei. Allerdings müsse man
bei Holzerntearbeiten Schäden in den Verjüngungen in
Teilbereichen akzeptieren.
Plus erwartet
In der Jahresbetriebsplanung stehen den geplanten
Einnahmen von 129 300 Euro geschätzte Ausgaben von 122
300 Euro gegenüber. Der Revierförster geht von einem
Plus von rund 7000 Euro aus. Der Gemeinderat stimmte
dem vorgestellten Plan einstimmig zu.
Zum Schluss gab Forstdirektor Wilhelm Schmalen
bekannt, dass derzeit die Vorbereitungen für die
Abschussempfehlungen für das Rehwild für 2019 laufen.
Diese werden alle drei Jahre neu aufgelegt. Derzeit
laufen die Außenarbeiten in den
Hegegemeinschaftsbereichen bezüglich des
Verbisssatzes.
Die Dorferneuerung war Thema bei der
Gemeinderatssitzung in Oberstreu. Dazu hatten sich
einige Zuhörer, darunter Mitglieder der Vorstandschaft
für die Dorferneuerung, eingefunden.
Architekt Achim Wüst aus Heustreu erläuterte zunächst
die Punkte, die bei einem Ortstermin in Oberstreu und
Mittelstreu im Juni 2017 mit dem Referenten vom
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Christian
Schmidt, angesprochen wurden. Wüst machte deutlich,
dass eine Vorabstimmung mit dem Denkmalamt durchaus
sinnvoll ist. Vorgestellt wurden einige Vorschläge
bezüglich der Platzgestaltung und Pflasterbeläge.
Gerade in Oberstreu bei der Planung des neuen
Dorfplatzes müsse man auch auf das historische Umfeld
mit Kirche, Gaden und Schule Rücksicht nehmen, hieß
es. Den geplanten Anbau an der Schule, der eine Rampe
für den barrierefreien Zugang zum Gebäude vorsieht,
wünschte sich Christian Schmidt zurückhaltender.
Hierzu wollte sich der Architekt nochmals Gedanken
machen. Vor dem Umbau in der Schule müsse zunächst ein
Restaurator eine Bestandsaufnahme des Gebäudes und des
Mauerwerks machen. Wüst schlug vor, gleichzeitig die
Fachplaner für die verschiedenen Gewerke hinzuziehen,
um die Planung voranzubringen.
Vonseiten der Gemeinderäte wurde angefragt, wann die
Braugrunduntersuchungen an den Dorfplätzen beginnen.
Der Planer berichtete, dass in dieser Woche eine
Vorbesprechung vor Ort stattfindet und in Kürze mit
den Untersuchungen begonnen werde.
Im vergangenen Jahr hatte Barbara Lochner angeregt,
den Telekom-Verteilerkasten, der oberhalb des neuen
Wassertretbeckens in Mittelstreu thront, zu
verschönern. Inzwischen hatte Bürgermeister Matthias
Liebst Rückmeldung von der Telekom bekommen.
Grundsätzlich ist die Bemalung des Verteilerkastens
möglich. Vorab sollte eine Skizze mit dem geplanten
Motiv der Telekom vorgelegt werden. Lochner will
künstlerisch ambitionierte Mitbürger für eine mögliche
Gestaltung sowie auf Ideen für die Motive ansprechen.
Eventuell könnte die Bemalung im Rahmen des
Ferienprogramms stattfinden. In diesem Zug könnte auch
der Verteilerkasten in der Bahrastraße am Spielplatz
verschönert werden.
Barbara Lochner fragte zudem an, wann der Aufbau der
Spielgeräte an den Spielplätzen beginnt. Bürgermeister
Liebst informierte darüber, dass die Geräte bereits
geliefert wurden. Sobald es die Witterung zulasse,
werden diese aufgestellt. Außerdem erkundigte sie sich
nach dem Baufortschritt am Gemeindebauhof in
Mittelstreu. Die Arbeiten werden 2018 weitergehen,
versprach das Ortsoberhaupt. Als nächstes werden die
Aufträge für die Rohbau- sowie Dacharbeiten vergeben.
Keine Einwände hatte das Gremium gegen das geplante
Bauvorhaben von Annette und Thilo Pfeuffer in
Oberstreu für die Errichtung eines Nebengebäudes sowie
die Überdachung des ehemaligen Stalls.
Abschließend gab Bürgermeister Liebst noch einen
Beschluss aus der nichtöffentlichen Sitzung vom Januar
bekannt. Die Beförderungsfahrten der Grundschule
Oberstreu zum Sport- und Schwimmunterricht werden
durch die Verwaltung neu ausgeschrieben. |